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Frankreich 2012

08.09.2012 - 29.09.2012 Champagne, Loire, île de Ré

 

Prolog:

 

Am Samstag den 08.09.2012 ging es los; auf die erste längere Urlaubsfahrt mit dem im letzten Jahr neu erworbenen Wohnwagen. Das Fernziel hieß Île de Ré; nur gemächlich sollte es zugehen, mit Zwischenziele im Binnenland. Ort, Städte, Landschaften, Sehenswürdigkeiten etc., die durchaus interessant sind, eigentlich immer schon einen Abstecher für ein, zwei oder drei Tage wert gewesen wären, bei uns jedoch nur daran scheiterten, dass der Auf- und Abbau des vormals genutzten, großen Zeltes in keinem Verhältnis zur Verweildauer stand und somit nie in Betracht gezogen wurde, weil - einfach ausgedrückt - es zu lästig erschien und einem das nur von einem Urlaub am Meer abhielt.

 

Die Änderung der Urlaubsbehausung ging auch mit einer Wandlung des Reiseverhaltens einher. Von Anfang an war die Planung, die Reise mit Etappen zu begehen, vorgesehen.

Urlaub findet nicht mehr nur an dem Ort statt, den man sich ausgesucht hatte und den es galt möglichst schnell zu erreichen; nein, Urlaub – das zeigten schon die ersten kürzeren Fahrten mit dem Wohnwagen im vergangenen Herbst und im Frühjahr – findet da statt, wo man mit dem Wohnwagen zu verweilen gedenkt.

Unser Schwerpunkt bleibt sicherlich das Meer. Aber der Weg dahin und auch zurück, ist jetzt in den Urlaub eingebunden.

 

 

1. Etappe: Épernay

 

Region Champagne-Ardenne, Département Marne

Camping Municipal d’Épernay ***

Allée de Cumières

51200 Épernay

GPS N 49° 3' 33.2'' O 3° 56' 59.4''

Sankt Augustin – Épernay 419 km

 

 

Um kurz vor 8:00 Uhr des 08.09.2012 starteten wir. Camping Municipal d’Épernay in der Region Champagne-Ardenne, ca. 25 km südlich von Reims gelegen, war das erste Ziel.

 

419 km sind keine sonderliche Entfernung und an einem Samstagmorgen, außerhalb der Ferienzeit, war ohnehin nicht mit Behinderungen zu rechnen. So war es dann auch. Um 13:30 Uhr standen wir, incl. zweier kleinerer Pausen, jeweils mit Fahrer-wechsel, vor der Schranke des Campingplatzes, der etwas am Ortsrand an einem Altarm der Marne gelegen ist.

Die Parzellen sind ausreichend groß und die breiten Wege machten das Rangieren leicht. Den Wohnwagen rückwärts reingefahren, abgekoppelt, ausgerichtet, Strom dran, Wasser geholt, Kaffee aufgesetzt, Tisch und Stühle raus, fertig und um 13:50 Uhr begann der Urlaub Tag eins.

 

Nach dem Kaffee drehten wir erst einmal eine Runde mit den Hunden auf der kleinen Halbinsel zwischen der Marne und ihrem Altarm, die man schnell durch den hinteren Ausgang des CP erreichen kann und wo die Hunde sich auf der großen Wiese, auf der sonst niemand unterwegs war, ihren Bällen hinterher rennend, ordentlich auspowern konnten.

 

 

         

Kathedrale Reims

 

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Es folgte noch ein Bummel durch das Zentrum von Épernay und, auf dem Rückweg zum CP, ein kurzer Halt an einem Einkaufszentrum. Nach dem Abendessen klang der milde Spätsommertag in aller Ruhe, mal nicht mit dem sonst üblichen `guten´ Rotwein, sondern mit der ortsüblichen, hier hektoliterweise angebauten, feinperlenden Blubberbrause, unter dem noch eingezogenen Sonnensegel des Wohnwagens, aus.

 

Am nächsten Morgen stand Reims mit seiner berühmten Kathedrale auf dem Programm.

 

   

Palais du Tau

 

Palais du Tau

 

 

      

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Der Nachmittag war wieder den Hunden vorbehalten. Verständlicherweise hielt sich deren Begeisterung für jedwedes Kultur- und Besichtigungs-programm ein wenig in Grenzen. Aber die Marnehalbinsel hinter dem Campingplatz trug auch ihren Bedürfnissen Rechnung. So neigte sich auch der zweite und letzte Tag der ersten Etappe dem Ende entgegen. Am nächsten Tag sollte es weitergehen.  

 

Zum Campingplatz in Épernay sei noch gesagt, dass die Sanitäranlagen zwar schon in die Jahre gekommen sind, aber funktionsfähig und sauber waren. Als Durchreisecampingplatz für ein oder zwei Nächte und um sich vielleicht die Gegend anzuschauen, durchaus geeignet.

 

 

   

Altarm der Marne, direkt am Campingplatz

 

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2. Etappe

 

Region Centre, Département Indre et Loire

Camping Municipal de l’Ile d‘Or ** www.camping-amboise.com

Rue de l’Ile d‘Or

37400 Amboise

GPS N 47° 25' 5.6'' O 0° 59' 24.8''

Épernay – Amboise 380 km

 

 

Um 08:30Uhr des dritten Urlaubstages setzten wir unsere Reise fort. Wieder nur eine vergleichsweise kurze Strecke von 380 km, incl. der `La Francilienne´, der Umfahrung von Paris, die zwar länger, dafür aber – zumal an einem Montagmorgen – angenehmer und Staufreier zu befahren ist, als die weiter innen verlaufende A86 oder gar dem Boulevard Périphérique.

 

 

   

Épernay - Amboise 380 km

 

Amboise

 

 

Ziel war der Campingplatz – auch ein Municipal – in Amboise, der sehr schön auf einer Insel in der Loire, direkt vor dem kleinen Städtchen und unterhalb des örtlichen Loire-Schlosses, gelegen ist.

 

Um 14:00 Uhr waren wir da. Wohnwagen abgestellt, Sonnensegel eingezogen, Tisch und Stühle raus und schon fertig. Auch hier wollten wir zwei Nächte bleiben.

Irgendwann nach dem Kaffee waren die Hunde wieder dran. Auf einer großen Wiese und um den eingezäunten CP herum kann man die Vierbeiner wunderbar laufen lassen, insbesondere in Richtung Flussaufwärts, da kommt nichts mehr, außer einem kleinen, lichten Wald.

 

 

      

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Am nächsten Tag haben wir uns dann Amboise angeschaut. Leider hat das Wetter nicht so mitgespielt. Es war nicht kalt, aber leider etwas verregnet.

Zum Campingplatz: Auch der ist ein idealer Durchreise-CP und die Sanitäranlagen sind in einem tadellosen Zustand

 

 

 

 

 

3. Etappe: L'île de Ré 

Region Poitou-Charentes, Département Charente-Maritime

Camping Municipal le Remondeau *** http://leremondeau.fr/

Rue de Petite Noue

17670 La Couarde sur Mer

GPS N 46° 11' 37.4'' W 1° 26' 6.3''

Amboise – La Couarde sur Mer 284 km

 

Am Fünften Urlaubstag, wieder um 08:30 Uhr, ging es weiter zu unserem eigentlichen Ziel, der Île de Ré. Die 284 km vom Amboise sind ja kaum der Rede wert.

 

Hier war noch Mittagspause. Den Hinweis, dass man sich selber einen freien Platz suchen soll, wenn die Rezeption geschlossen ist und sich dann später anzumelden, fanden wir schnell. Darunter hingen ausgedruckte Zettel zum mitnehmen – und das war mal wirklich gut gemacht – mit Hinweisen, welche Parzellen ab einem bestimmten Datum vorreserviert waren und welche Parzellen für (schwere) Wohnmobile ungeeignet sind, da dort der Sandboden zu weich sei und die Wahrscheinlichkeit sich festzufahren zu groß ist. Und das Ganze in Französisch, Englisch, Deutsch und farbig bunt.

 

Wir haben uns einen Platz gesucht, den Wohnwagen brav auf der leicht abschüssigen Parzelle ausgerichtet. (Es war Platz genug um den WW mit dem Auto auf einen Keil zu ziehen) … na, ja es folgte das gleiche Prozedere: Tisch und Stühle raus, Kaffee kochen usw. Kaffee trinken und erstmal mit den Hunden zum Strand.

 

 

   

Amboise - La Couarde sur Mer 284 km

 

Phare des Baleines

 

 

         

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Noch mal was zum Campingplatz. Die nachträgliche Anmeldung verlief vollkommen Problemlos. Das es angesichts der ADAC-Campingcart Rabatt gibt, kam wie selbstverständlich. Es gab noch Prospekte, Infomaterial über den CP, den Ort und die Insel usw.

 

Dass der Campingplatz im ADAC-Campingführer nur eine vergleichsweise mäßige Bewertung aufweist, liegt sicherlich auch darin begründet, das es keinen Laden, keinen Brötchen- bzw. Baguette-Service und auch kein Restaurant gibt, was aber durch die Nähe zum Ort auch nicht wirklich Not tut. Ca. 300m von der Rezeption entfern gibt es einen Bäcker. Noch mal 400m weiter einen Supermarkt und dazwischen drei Restaurants. Alles ist fußläufig, auch das Ortszentrum, zu erreichen. Mit Fahrrad geht’s natürlich schneller.

 

 

      

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Hafen Saint-Martin de Ré

 

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Festungsanlage und die Esel

 

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Gassen

 

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Überhaupt Radfahren auf der Insel. Die überall wunderbar ausgeschilderte Radwege, abseits der Straße, teils direkt am Meer entlang oder durch die Wein- oder Salzfelder, machten richtig Lust, die Insel, die kleinen Orte etc., mit dem Fahrrad zu erkunden und man kommt an Punkte auf der Insel, die mit Auto nicht zu erreichen gewesen wären.

 

 

      

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Die ersten paar Tage hatten wir nur ein Sonnensegel eingezogen. Reichte auch, zumindest tagsüber. Nur Abends war der auffrischende Wind etwas unangenehm, wenn man noch gemütlich zu einem Glas Rotwein – einem von der Insel, und man kann ihn trinken - vor dem Wohnwagen sitzend den Tag Revue passieren lassen wollte. Es war nicht richtig kalt, nur einfach unangenehm. Wir haben dann doch noch unser leichtes Reisevorzelt aufgebaut.

 

 

   

Abendstimmung am Strand

 

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Und noch eine Anmerkung zum Campingplatz. Wir standen ganz in der Nähe eines der Sanitärgebäude und dann bleibt es auch nicht aus, wenn man vierzehn Tage verweilt, dass wir die Intensität der Reinigung beobachten konnten. Die Akribie und die Dauer, die beim Säubern an den Tag gelegt wurde, ließen keine Wünsche offen. Man hatte das Gefühl, dass niemand der erste sein wollte, das wieder zu verunreinigen. Jeder mühte sich, die Sanitäranlagen so zu verlassen, wie man sie sich häufiger vorzufinden wünscht.

Oder kurz und knapp: Sanitäranlagen topp gepflegt.

 

Alles in allem eine sehr überzeugender CP. Kein unnötiger Schnickschnack, aber das was da sein muss, war tadellos.

Und für diejenigen mit eine Sprachscheu. Der Campingplatz hat eine deutsche Leitung.

 

 

 

Abgesehen von der Insel selber, bot sich natürlich auch eine Besichtigung von La Rochelle an. Die knapp 27km von La Couarde-sur-Mer bis ins Stadtzentrum sind ja keine sonderliche Entfernung.

 

 

   

Hafen La Rochelle

 

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4. Etappe: Troyes

 

Region Champagne-Ardenne, Département Aube

Camping de Troyes *** http://www.troyescamping.net/

Rue de Salengro 7

10150 Pont Sainte Marie

GPS N 48° 18' 41.3'' O 4° 5' 46.6''

La Couarde sur Mer – Troyes 580 km

 

Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, wenn der Urlaub sich dem Ende entgegen neigt, den Rückweg anzugehen. Und ähnlich wie die Hinfahrt wollten wir auch die Rückfahrt gestalten. Zwei kurze Etappen mit je zwei Übernachtungen usw., Besichtigungen hier und da – alles ganz entspannt. Soweit die Theorie.

 

Leider entschloss sich unsere Hündin, kaum das wir auf der Insel angekommen waren, ihre Läufigkeit zu beginnen. (ca. vier Wochen zu früh) Zwölf Tage ist das kein Problem mit unserem Rüden, der sich nur freut, ob der Dinge die da kommen könnten. Aber Tag 13 bis 17 – der heißen Phase – bedeuten, dass sein Trieb seinen Verstand ein wenig eintrübt. Der hat dann nur noch …. im Sinn.

 

Man geht dann getrennt spazieren und verhält sich ansonsten eher ruhig. Steht aber einer auf, egal ob Mensch oder Hündin, ist der Rüde wieder bereit.

 

      

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Und ausgerechnet in der Zeit eine Rückfahrt mit zwei Etappen, Aufbau, Abbau, Gewusel, Hektik – nöh, macht nur Stress. Wir übersprangen eine Etappe und fuhren direkt das knapp 580km entfernte Troyes an.

 

Der Campingplatz, in einem Vorort gelegen, ermöglichte zumindest, dass wir einzeln und mit den Rädern die Stadt besichtigen konnten, während der andere bei den Hunden blieb.

Drei Nächte sind wir dann geblieben und haben uns die sehenswerte Stadt und die Umgebung (Lac d’Orient) angeschaut.

 

 

   

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Und am letzten Tag ließ des Rüden Interesse, die Hündin `beglücken´ zu wollen, schon wieder merklich nach.

 

 

 

Epilog

 

Am Samstag den 29.09.2012 war dann Schluss. Es galt noch die 500 km von Troyes über Metz, Luxemburg und Trier zurückzulegen, dann war unser Sommerurlaub vorbei. Um 08:00 Uhr fuhren wir los und waren incl. Pausen und noch mal günstig Tanken in Luxemburg so gegen 15:20 Uhr wieder zuhause.

 

Zurückgelegt haben wir insgesamt 2690 km, davon ca. 2175 km mit Wohnwagen am Haken.

Der Verbrauch lag – betrachtet auf die Gesamtstrecke – bei ca. 8,5 Liter Diesel pro 100km.

Auf der Autobahn war der Tempomat meist so auf 95km/h eingestellt und auf den Landstraßen das was erlaubt war und/oder so ging.

 

 

      

Filou

 

Léa

 

Lac d'Orient

   

Es war ein angenehmer, entspannter Urlaub. Leider – wie so oft – nur zu kurz.

Seit 14 Tagen steht der Wohnwagen – von außen gewaschen und innen gereinigt und mehr oder weniger abfahrbereit – wieder in seiner Scheune und harrt der Dinge, die als nächstes kommen. Irgendwie juckt es schon wieder.

Na ja, das Jahr ist ja noch nicht vorbei.

 

la fin du voyage

 

 

 

(A) Sankt Augustin - (B) Épernay - (C) Amboise - (D) La Couarde sur Mer (île de Ré) - (E) Troyes - (F) Sankt Augustin

2165 km

 

 

 

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